RAURISER BRAUCHTUM

Der hier am Wiener Küniglberg durchgeführte Brauch stammt aus dem Raurisertal, einer Gebirgsgemeinde aus dem Salzburgerland im Pinzgau.

Die Rauriser Toifi (deutsch: Teufel) sehen ganz schön wild aus: Die geschnitzten Masken sind in roter, weißer und schwarzer Farbe bemalt, aus dem Maul hängt den Toifin eine rote Stoffzunge.

Auf den traditionellen Holzmasken sind Ziegenbock- oder Widderhörner angebracht. In zotteligen Mänteln aus Schafsfell, mit einer Rute in der Hand und mit Schellen und Glocken um die Bäuche gebunden ziehen sie durch das Tal.

Die Rauriser Toifi haben strenge Auflagen, was ihre Aufmachung angeht. So ist gewährleistet, dass der Brauch der Rauriser Toifi echt und ursprünglich bleibt.

Eine Besonderheit beim Umzug ist der "Einspeiber", der den Nikolaus und die Rauriser Form der Krampusse begleitet. Der Einspeiber ist der sogenannte Vorteufel im roten Mantel und bittet bei den Häusern um Einlass.
Den braven Kindern bringt der Nikolaus Geschenke, die nicht so braven Kinder werden auf Geheiß von den Toifin erschreckt und ermahnt.

Der Brauch der Toifi geht zurück auf die Zeit des Goldbergbaus. Südlich der Kitzlochklamm steht ein Perchtenkreuz, von dem bereits 1576 berichtet wird. Im Bereich dieses Kreuzes sollen Toifin, die nicht zu den zwölf umherziehenden Perchten gehört haben, erschlagen worden sein. Die Zahl 12 resultiert aus den zwölf Raunächten von 24. Dezember bis 6. Januar. Damals war tiefstes Mittelalter - und so wurde angenommen, die dreizehnte oder vierzehnte Percht, die sich dem Zug angeschlossen hatte, war der Leibhaftige. Und der musste erschlagen werden...

(Quelle: Beschreibung vom Rauriser Tourismusverband, raurisertal.at)